Auch die diesjährige Rudersaison wurde überschattet von der Corona Pandemie. Dennoch versuchte der Deutsche Ruderverband zum Herbst hin, einige Regatten stattfinden zu lassen. Neben den Landesmeisterschaften in Krefeld auf dem Elfrather See, wurde auch eine Deutsche Meisterschaft ausgetragen und zwar die Sprintmeisterschaft in Werder auf der Havel.
Die Sprintdistanz von 450m war in diesem Jahr knapp 100m länger als im vergangenen Jahr in Essen-Kettwig. Mit 26 Athletinnen und Athleten der RR TVK Essen war die Teilnehmeranzahl allerdings deutlich höher als 2019. Doch auch viele Eltern haben sich auf den Weg nach Brandenburg gemacht, um ihre Kinder anzufeuern.
Den ersten Renntag am Samstag eröffneten aus Essener Sicht Nick Schlichting und Francis Kinda-Olinga im Männer Doppelzweier (M2x). Leider verliefen die Rennen anders als erhofft und so verpassten die beiden als Dritte in ihrem Hoffnungslauf knapp den Einzug ins Halbfinale.
Benedikt Waldheuer, Lauris Ankte, Vitus Brasch und Lars Wolters mit Steuermann Felix Nitschke machten einen guten Job auf ihren ersten Deutschen Meisterschaften. Als Vorlaufzweite zogen sie direkt in das Halbfinale des Junioren B Doppelvierers (JM 4x+ B) ein. Der dortige zweite Platz sicherte ihnen einen Platz im Finale. Mit einem tollen Rennen im A-Finale holten sich die fünf Jungen eine Bronzemedaille am Siegersteg ab.
Im Juniorinnen B Doppelvierer (JF 4x+ B) war ein großes Starterfeld mit viel Konkurrenz gemeldet. Julia und Karolin Mersmann wurden zusammen mit Julia Gatzki und Lina Baum von Tabea Pitschke gesteuert. Sie zeigten ein gutes Rennen im Vorlauf, in dem sie sich dennoch den Gegnern geschlagen geben mussten. Der 2 Stunden später angesetzte Hoffnungslauf blieb die einzige Chance, um in das Halbfinale einzuziehen. Nach einem gelungenen Start fuhren die vier Mädchen einen tollen Rhythmus über die Strecke. Sie verpassten allerdings denkbar knapp den dritten Platz und schieden nach dem Hoffnungslauf aus.
Auch der kurzfristig neu formierte Männerdoppelvierer (M4x) hatte Schwierigkeiten, mit den Gegnern mitzuhalten. Nachdem Philipp Jesumann ganz unverhofft am Donnerstag in Quarantäne gehen musste, erklärte sich glücklicherweise Lasse Lambrecht dazu bereit, einzuspringen. Die neue, untrainierte Kombination kam nach dem Vorlauf nicht ganz zufrieden wieder an den Steg, aber mit der Motivation, es im Hoffnungslauf besser zu machen. In besagtem Lauf kamen Jan Thiesbrummel, Conrad Halle, Jannik Heil und Lasse Lambrecht sichtlich besser zurecht, kamen am Ende aber nicht über den unglücklichen 4. Platz hinaus und schieden somit aus.
Ähnlich wie am Vortag dem Mädchen Doppelvierer und dem Männer Doppelvierer erging es auch dem Senioren Mix Doppelvierer (Mix4x). Laura Kampmann, Conrad Halle, Julia Schnelting und Jan Thiesbrummel fuhren gute Rennen, kamen aber nicht über den Hoffnungslauf hinaus und beendeten als 13. Boot die Regatta.
Julia und Karolin Mersmann schafften es dagegen als jüngster Jahrgang in das B-Finale der Sprintmeisterschaft. Im Juniorinnen B Doppelzweier (JF 2x B) waren 24 Boote gemeldet gegen die die Zwillinge antraten. Insgesamt belegten die beiden einen tollen 5. Platz im kleinen Finale und wurden somit insgesamt 11.
Wie auch in den vergangenen Jahren ging Laura Kampmann noch im Frauen 1x an den Start. Nach einem zweiten Platz im Vorlauf und einem Sieg im Halbfinale sicherte sie sich die Mittelbahn im Finale. Als amtierende Sprintmeisterin lagen große Hoffnungen auf ihr. Vom Start an gut losgekommen musste sie auf Streckenhälfte den Kampf mit der Potsdamerin Maren Völz aufnehmen, welche 2019 zusammen mit Laura U23 Vizeweltmeisterin wurde. Im Ziel hieß es dann Potsdam vor TVK und so fuhr Laura mit dem Vizetitel nach Hause.
Gute Rennen zeigten auch die B Junioren im Mix Doppelvierer mit Steuermann (JM/F 4x+ B). Aron Pitschke, Julius Kaim, Hannah Waldheuer und Lina Baum wurden von Julia Gatzki gesteuert. Sie fuhren sich im Vorlauf auf den zweiten Platz, welcher sie direkt für das Halbfinale qualifizierte. Der dortige 3. Platz bedeutete das Finale für die fünf. Auch dort ruderten sie ein tolles Rennen und wurden insgesamt 6. Boot.
Außerdem konnte der TVK nach Jahren mal wieder einen eigenen Junior B Achter auf einer Regatta melden. Benedikt Waldheuer, Julius Kaim, Aron Pitschke, Felix Nitscke, Tom Hensel, Vitus Brasch, Lars Wolters und Lauris Antke wurden von Tabea Pitschke gesteuert. In einem 6 Boote Feld ruderten die acht Jungs ein ambitioniertes Rennen und landeten auf dem 5. Platz.
Insgesamt war es dennoch allen anzumerken, dass sie froh waren über die Möglichkeit, in diesem Jahr noch ein paar Regatten fahren zu können und wenigstens für kurze Zeit die Pandemie in den Hintergrund zu rücken – selbst wenn natürlich auf dem Regattaplatz viele Corona Umgangsregeln einzuhalten waren.
Text – 27.10.2020: Laura Kampmann
Titelbild sowie alle nachfolgenden Bilder – Copyright © 2020: Detlef Seibt – Mein Ruderbild