TVK-Triathlet erfolgreich bei Europameisterschaft in Weert/NL
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TVK-Triathlet Stein wird Deutscher Meister und Vizemeister
Sieg in der AK 70 beim Sprinttriathlon sowie 2. Platz auf der olympischen Distanz
Essen, 18. August 2019 – Altersklassen-Triathleten*innen, die an den Deutschen Meis-terschaften im Sprinttriathlon und über die olympischen Distanzen teilnehmen, müssen sich innerhalb von 6 Tagen bestmöglich regenerieren und zudem von Bremen nach Bay-ern reisen. Wolfgang Stein vom Turnverein 1877 e.V. Essen-Kupferdreh (TVK) schreckte das nicht und startete in der Altersklasse 70 bei beiden Veranstaltungen.
Stein ist ein „alter Hase“ und seit 32 Jahren aktiver Triathlet. 2001 sowie 2005 erfüllte er sich mit Starts beim Ironman Hawaii den Traum der meisten Triathleten und errang 2002 bei seinem ersten Start auf einer Deutschen Meisterschaft die Bronzemedaille über die Langdistanz. Danach erkämpfte er mehrfach zweite und dritte Plätze bei verschiedenen Deutschen Meisterschaften über alle Distanzen, aber erst 2018 gelang es ihm, bei der DM auf der Sprintdistanz in Düsseldorf ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen. Die-sen Titel galt es nun zu verteidigen, nachdem er bei den Europameisterschaften im nieder-ländischen Weert Anfang Juni noch die im Schwimmen und Radfahren eroberte Führung beim abschließenden Laufen wieder abgeben musste und es im Endergebnis „nur“ zum zweiten Platz reichte.
Die Deutschen Meisterschaften im Sprinttriathlon wurden im Rahmen des 8. GEWBA City Triathlon Bremen am 11. August ausgetragen. Das bedeutete für die 267 Starter*innen, 750 m im Europahafen zu schwimmen, 20 km mit dem Rad über zwei Runden à 10 km durch die Überseestadt und eine Laufstrecke über 5 km vom Europahafen entlang der Weser bis zur Altstadt über die sogenannte Schlachte – die in den 1990er Jahren sanierte historische Uferpromenade. Wolfgang Stein war einer von 12 gemeldeten Startern in der AK 70.
Wegen des starken Windes in Bremen entschloss Stein sich in letzter Minute, d. h. nach-dem er bereits zum Wettkampf eingecheckt war, ein weniger windanfälliges Vorderrad zu montieren. Sieben Minuten später musste er aufgrund der Verzögerung mit dem Rad durch die Wechselzone fahren, anstatt es zu schieben, und bekam dafür vom Kampfrich-ter eine Zeitstrafe von 15 Sekunden. „Was ein Auftakt - ich war so nervös, dass mir bei beiden Wechseln etliche Fehler unterlaufen sind. Z. B. bin ich mit dem Fahrrad losgelau-fen, ohne die Startnummer anzulegen“ erinnert sich Stein. Trotzdem kam er als Erster aus dem Wasser und konnte während des Radfahrens die Führung halten, wenngleich der Abstand zum späteren Zweiten deutlich kleiner wurde. Die Laufstrecke sollte es also ent-scheiden. Es zahlte sich nun aus, dass Stein in den vergangenen Wochen intensiv an seiner Laufleistung gearbeitet hatte, denn der amtierende Europameister konnte nicht mehr aufschließen. Die Revanche glückte und Stein kam nach 1:20:37 h mit einem Vor-sprung von 1:04 min ins Ziel.
Viel Zeit zum Feiern und Erholen blieb ihm jedoch nicht, denn das idyllische Städtchen Beilngries im Altmühltal richtete direkt am folgenden Samstag die Deutschen Meister-schaften der Altersklassen im olympischen Triathlon aus. Hier galt es 1.500 m im Main-Donau-Kanal zu schwimmen, 40 km mit über 500 m Höhenunterschied auf dem Rad zu absolvieren und 10 km zu laufen.
Nach dem Schwimmen belegte Stein den dritten Platz. Beim Radfahren konnte er die Po-sition halten und sich im abschließenden Lauf auf Platz 2 vorschieben. Stein: „Da mein persönliches Highlight dieser Saison die Weltmeisterschaft Anfang September in Lausan-ne ist, habe ich die wenigen Tage nach dem Sprint in Bremen normal weiter trainiert. Der „Akku“ in Beilngries war somit relativ leer und auf dem Rad lief es auch nicht so richtig. Daher bin ich mit dem Vizemeistertitel in einer Gesamtzeit von 2:32:47 h zufrieden.“ Er hat nun 2 Wochen Zeit, sich zu erholen und zu regenerieren, bevor er wieder angreift.